Haus Franck Tschagguns
Der mutige Entschluss der Bauherren die alte Heimat nach dem Arbeitsleben zu verlassen und den neuen Lebensabschnitt in einem neuen Zuhause zu beginnen war Ausgangspunkt für diesen Entwurf. In Schruns, eingebettet in der Landschaft zwischen den Bergen des Montafon, zeigt das Haus eine klassische, alpenländische Farbgebung mit dunkler Fassade, weißen Fensterrahmen und grünen Schiebeläden. Die Stülpschalung wölbt sich an den Ecken und am Sockel leicht nach außen. Zusammen mit den profillosen Eckverglasungen und der weißen Dachuntersicht wird hier das traditionelle Bild durchbrochen.
Von Nordosten gelangt man in das halb in den Hang gegrabene Sockelgeschoss.
Dunkle Böden, helle Putzflächen, Sichtbetondecken und Türen aus geseifter Kiefer vermitteln eine rustikale Klarheit. Über Eichenstufen dem Licht entgegen gelangt man in das Wohngeschoss. Die sichtbar belassenen Wände und Decken des Holzmassivbaus verleihen den Räumen hier Wärme und Wohnlichkeit. Minimalistische, weiße Elemente sorgen im Kontrast dazu für eine unaufgeregte Eleganz.
Kochen mitten unter Gästen war der lange gehegte Wunsch der Bauherren. Nun bildet die freistehende Küche den Kern des Hauses und gliedert den offenen Grundriss. Verglaste Ecken mit tiefen Laibungen laden dazu ein sich zu setzen und den Blick auf die umliegenden Gipfel wandern zu lassen. Über einen Erker gelangt man auf die großzügige Terrasse und in den Garten. Steigt man die offene Treppe weiter empor gelangt man in das private Wohngeschoss. Unter dem Satteldach finden sich drei Zimmer, ein Hauswirtschaftsraum und ein Bad. Um auch im Alter flexibel zu bleiben verbindet ein Aufzug alle Ebenen.
Bauherr:
Privat
Architekten:
LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart
Bauzeit:
2019
Standort:
Schruns
Fotos
LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart
Veröffentlichungen
Lederer Ragnarsdóttir Oei 2.
Lederer, Arno / Ragnarsdóttir, Jórunn / Oei, Marc (Hg.)
Jovis Verlag Berlin 2021
Nicola Borgmann, Katharina Matzig (Hg.):
Häuser des Jahres 2020
Callwey Verlag 2020