Haus Klett Stuttgart
Haus K. ist der letzte Baustein einer Wohnsiedlung an der Stadtgrenze, wodurch ihm innerhalb der Umgebung eine städtebauliche Bedeutung zukommt. Seine Erscheinung ist durch die schwarz lasierte, das gesamte Volumen umspannende Holzverkleidung geprägt. Wir haben diese Farbe in Anlehnung an eine große Zahl holzverkleideter Wohnhäuser der zwanziger Jahre gewählt. Ganz in der Nähe des Grundstücks stand ein solches Gebäude, das durch den Kontrast zwischen hellen Holzfenstern und dunklen Holzwänden eine eindrucksvolle Erscheinung hatte und dennoch freundlich zurückhaltend wirkte.
Mit einem großen Fenster öffnet sich das Haus zum Tal im Südwesten. Ansonsten wirkt der mit einem Flachdach versehene Baukörper relativ geschlossen.
Eine bis in die obere Schlafebene führende einläufige Treppe begleitet die gesamte Nordseite und schirmt das Haus gegen die Nachbarn ab. Die Küche liegt zwischen dem zweigeschossigen Wohnraum und dem sich zum oberen Gartenteil hin öffnenden Essbereich mit vorgelagerter Terrasse. Im Obergeschoss endet der Flur in einer Art Galerie mit Blick auf die darunterliegende Ebene des Wohnraums.
Wie bei der Mehrzahl süddeutscher Einfamilienhäuser üblich, war auch hier die von Architekten ungeliebte Einliegerwohnung gewünscht. Eine derartige Programmkomponente stellt gestalterisch eine erhebliche Einschränkung dar, weil sich die Räume so nicht einfach zu einem harmonisch Ganzen verbinden lassen. Im vorliegenden Fall wurde die Einliegerwohnung im Sockelgeschoss untergebracht.
Bauherr:
Privat
Architekten:
Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart
Mitarbeit:
Marc Losch, Anke Strittmatter
Bauzeit:
1993 – 1995
Standort:
Stuttgart
Auszeichnungen
Auszeichnung Guter Bauten, BDA
Veröffentlichungen
Wolfgang Bachmann (Hg.), Haila Ochs (Texte):
Lederer Ragnarsdóttir Oei.
München 1995
Baumeister
6 | 1997
Besser Bauen, Sonderheft Traumhäuser
2001
Besser Bauen
7-8 | 2002
Falk Jaeger (Hg.):
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei.
Berlin 2008
Lederer, Arno / Ragnarsdóttir, Jórunn / Oei, Marc (Hg.):
Lederer Ragnarsdóttir Oei 1.
Jovis Verlag Berlin 2012
Fotos
Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart