Schulerweiterung und Wohnen Köln-Lindenthal
Das Erzbistum Köln ließ die Schulstandorte Liebfrauenschule (Gymnasium), Domsingschule (Grundschule) wie auch die Kölner Dommusik in Köln-Lindenthal um zusätzliche Schul- und Übungsräume sowie eine Zentralmensa erweitern. Ergänzt wird die schulische Nutzung durch zehn Wohneinheiten in den Obergeschossen.
Für die musikalische Ausbildung, insbesondere an der Kölner Domsingschule, wurden neue Übungsräume für den Einzel- und Gruppenunterricht gebraucht. Zudem hatten sowohl die Domsingschule als auch die Liebfrauenschule ihren Lehrbetrieb auf die Ganztagesschulform ausgerichtet, wodurch sich die Notwendigkeit einer Mensa ergab. Diese ist danach ausgerichtet, täglich bis zu 300 Mahlzeiten gleichzeitig bzw. bis max. 800 Mahlzeiten insgesamt anbieten zu können. Zudem soll der Speisesaal als Veranstaltungsstätte genutzt werden können.
Nördlich des Baugrundstücks verläuft die Clarenbachstraße, über welche die Wohnungen und die Tiefgarage erschlossen werden. Ostwärts, der Brucknerstraße folgend, befindet sich eine öffentliche Grünanlage mit Kastanienbäumen, welche als Naturdenkmäler in die Denkmalliste der Stadt Köln eingetragen sind. Im Westen grenzt das Grundstück an die bestehende Sporthalle der Kölner Domsingschule und einen Tiefhof. Südlich schließt die Kirche Christi Auferstehung von Gottfried Böhm an, von deren Vorplatz aus Unterrichtsräume und Mensa über einen zur Domsingschule hin offenen Hof (Singgarten) zu Fuß zu erreichen sind.
Bei dem Neubau handelt es sich um einen Gebäudekomplex mittlerer Höhe als bauliche Anlage besonderer Art oder Nutzung (Sonderbau). Bestehend aus drei Obergeschossen, Erd- und Untergeschoss, gliedert sich der Baukörper in drei unterschiedliche Gebäudevolumen. Der Hauptbaukörper wird im Erdgeschoss durch ein zentral gelegenes Foyer erschlossen. Daran schließt sich einerseits die Küche, inklusive Sanitäranlagen an. Auf der anderen Seite befinden sich vier größere Probesäle, die durch einen zentral gelegenen Flur erreicht werden.
In den Obergeschossen befinden sich zehn Wohneinheiten von ca. 80 bis 140 qm Wohnfläche. Für den Schulbetrieb wird das 1. Obergeschoss durch 30 Übezellen ergänzt. Im Unterschoss befindet sich eine Tiefgarage, Technik- und Lagerflächen sowie weitere Sanitärbereiche der Schule.
An den Hauptbaukörper bindet nach Süden der Speiseraum der Mensa als eingeschossiger Baukörper an. Ihn überspannt eine leichte Holzstruktur mit leichtem Dachaufbau.
Ein dritter, kleiner Baukörper mit Instrumentenlagern und Überäumen auf zwei Geschossen dockt direkt an die Kirche an.
Bauherr:
Erzbistum Köln, Generalvikariat Abteilung Bau, Köln
Architekten:
LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei, Stuttgart
Mitarbeiter:
Frank Bohnet, Philipp Gantenbrink
Projektsteuerung:
Drees & Sommer Köln GmbH
Tragwerksplanung:
Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG, Stuttgart
Planung TGA:
Ingenieurbüro Heiming, Köln
Bauphysik:
ISRW Klapdor GmbH, Düsseldorf
Brandschutz:
Kempen Krause Ingenieure GmbH, Aachen
Mehrfachbeauftragung:
04/2014 – 1. Rang
Bauzeit:
2017 – 2020
BGF:
5.300 m2
Nutzfläche:
3.800 m2
Standort:
Clarenbachstraße 1, 50931 Köln
Auszeichnungen
Auszeichnung Kölner Architekturpreis 2021
BDA Köln
Auszeichnung Vorbildlicher Bauten in NRW 2020
Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
Veröffentlichungen
Lederer Ragnarsdóttir Oei 2.
Lederer, Arno / Ragnarsdóttir, Jórunn / Oei, Marc (Hg.)
Jovis Verlag Berlin 2021
Kölner Architekturpreis 2021
Kölner Architekturpreis e.V. (Hg)
6|2021
AIT
05/2021
Arquitectura Viva 234
05/2021
architectural record
02/2021
C3 magazine No 411
01/2021
Fotos
Roland Halbe, Stuttgart