Umbau Söllerhütte Riezlern
Die Söllerhütte diente einst Sportstudenten als Unterkunft. Sie liegt mitten in einem Skigebiet. Am Gebäude führt eine Skipiste für Anfänger vorbei. Das Haus war in die Jahre gekommen und glich einer Jugendherberge der frühen fünfziger Jahre.
Im Zuge des Umbaus erfolgten eine Anhebung des Dachs und eine Untergliederung der Schlafsäle in Doppelzimmer. Zwischen je zwei Zimmer wurde ein Bad integriert, das wechselseitig zu benutzen ist. Im Süden befindet sich nun auf Erdgeschossniveau ein neuer Zugang. Ein Luftraum erstreckt sich hier bis ins Obergeschoss und verbindet so beide Ebenen. Küche und Speiseraum erfuhren ebenfalls eine Erneuerung, im Keller fand eine Bar Platz.
Außen erhielt das Gebäude eine Holzverkleidung. Die großen Fenster wurden zugunsten einer mehrfach geteilten Konstruktion ausgewechselt.
Bei diesem Projekt stand die Detailarbeit im Mittelpunkt. So entwickelten wir zum Beispiel Beleuchtungskörper für die damals neuen Leuchtmittel, die später unter dem Begriff »Sparbirnen« ihre Anwendung finden sollten. Die Betten, ein Nachbau des bekannten Möbels von Alfred Roth, fanden wir zu sehr günstigen Konditionen in einem Schweizer Kaufhaus, weshalb wir selbst deren Lieferung besorgten.
Wenige Jahre später erfolgte ein Anbau für einen Seminarraum. Die Mittel dafür waren außerordentlich beschränkt, weswegen der einfachste Standard gewählt wurde. Im Zuge einer weiteren Erneuerung der Söllerhütte durch ein anderes Büro wurde dieser Anbau wieder entfernt und durch einen komplett neuen Gebäudeteil ersetzt.
Bauherr:
Universität Stuttgart
Architekten:
Arno Lederer, Stuttgart
Mitarbeit:
Reinhard Staub
Bauzeit:
1982 – 1984
1988 (Anbau)
Standort:
Schöntalweg 1, A – Riezlern, Österreich
Veröffentlichungen
Lederer, Arno / Ragnarsdóttir, Jórunn / Oei, Marc (Hg.):
Lederer Ragnarsdóttir Oei 1.
Jovis Verlag Berlin 2012
Falk Jaeger (Hg.):
Lederer + Ragnarsdóttir + Oei.
Berlin 2008
Wolfgang Bachmann (Hg.), Haila Ochs (Texte):
Lederer Ragnarsdóttir Oei.
München 1995
Deutsche Bauzeitung
12 | 1986
Frank Werner:
Klassizismen und Klassiker.
Stuttgart 1985
Fotos
Arno Lederer, Stuttgart